Projekt im Studienseminar: Tabs@Ref - Handlungsfelder und Handlungspraktiken im Kontext Referendariat
Das Referendariat als 2. Phase der Lehrerausbildung steht eher selten im Fokus der (empirischen) Bildungsforschung. Dies gilt insbesondere für Fragestellungen der Integration digitaler Medien. Einzelne Untersuchungen widmen sich meist ausgewählten Perspektiven etwa der Wahrnehmung und Verankerung von Informations- und Medienkompetenz.
Im Referendariat gibt es vielfältige Handlungsfelder, in denen Referendarinnen und Referendare interagieren und sich professionalisieren: Sie hospitieren und unterrichten in Klassen, sind in unterschiedlichen Seminarveranstaltungen (Berufspraktisches Seminar, Fachdidaktisches Seminar, TOP Veranstaltungen, Workshops usw.) als Teilnehmende aktiv, werden im Unterricht besucht, erleben eigene Beratung in unterschiedlichen Zusammenhängen, führen solche im Rahmen ihres eigenverantwortlichen Unterrichts durch, diskutieren in Lehrerzimmer und vernetzen sich zunehmend beruflich wie privat. Dabei treffen Handlungsfelder zwischen Schule und Hochschule aufeinander, die in ihrer Verbindung auch medial unterstützt werden können.
In einem gemeinsamen Projekt des Studienseminars Mainz und der Juniorprofessur für Pädagogik mit Schwerpunkt Schulentwicklung als wissenschaftliche Begleitung soll untersucht werden, wie die Einbindung digitaler Medien, im vorliegenden Fall Tablets, in die bestehende, persönliche Lernumgebung der Referendarinnen und Referendare gelingt und welche Kompetenzen und Handlungspraktiken sich dabei entwickeln.
Beleuchtet werden sollen persönliche Lern- und Arbeitsumgebung und Prozesse reflexiver Auseinandersetzung mit physischer, kognitiver, sozialer und virtueller Mobilität im Lern- und Arbeitsprozess. Fragen, die im Rahmen des Projekts aufgeworfen und beantwortet werden sollen, sind z.B.: Welche Handlungspraktiken bilden sich in den verschiedenen Handlungsfeldern heraus? Gibt es in den Handlungspraktiken zwischen den unterschiedlichen Handlungsfeldern im Referendariat Unterscheide? Wie gestalten Referendarinnen und Referendare das Handeln zwischen verschiedenen Kontexten?
Spiegelbildlich wird als weitere Perspektive der Mediennutzung die Verwendung mobiler Endgeräte am Beispiel Tablet durch Fachleiterinnnen und Fachleiter für und in der Ausbildung von Referendaren aufgeworfen (Tablet@Fachleitung). In einem ersten Schritt stehen die gemeinsamen Handlungsfelder Schule und Studienseminar im Blickpunkt. Es ergeben sich Schnittmengen der Mediennutzung etwa in Seminarveranstaltungen oder Unterrichtsbesuchen, in denen wechselseitige Lernprozesse möglich sind. Desweiteren können die Erfahrungen der Fachleiter für und im Unterricht oder deren schulischer Arbeit beleuchtet und für die Lernprozesse der Anwärterinnen und Anwärter genutzt werden.
Ansprechpartnerin: JProf. Dr. Mandy Schiefner-Rohs
Ausgewählte Publikationen im Projektzusammenhang:
Schiefner-Rohs, M. (i.Dr.) Tablets in der Schule aus Perspektive der Lehrerbildung: Schnittstelle Referendariat. Erscheint in: S. Aufenanger & J. Bastian (Hrsg.) Tablets in der Schule. Springer Verlag.