Ermöglichungsdidaktik: Offene Fragen und Wirkungen eines Lehr-Lern-Konzeptes

Thema

Aktivierende Lernarrangements und die Förderung von Selbstlernkompetenzen werden verstärkt gefordert, in den meisten Bildungseinrichtungen scheint jedoch eine unveränderte am Inhalt orientierte Praxis vorzuherrschen. Das Symposium Ermöglichungsdidaktik möchte daher unter Rückgriff auf Erkenntnisse der didaktischen Forschung und konkreter Praxisprojekte die Entwicklung des Konzeptes der Ermöglichungsdidaktik reflektieren und Anregungen für deren weitere Entwicklung erarbeiten. Ziel ist es, den Forderungen nach Kompetenzorientierung und Kompetenzentwicklung durch die Gestaltung lernerorientierter Lernkulturen Rechnung tragen zu können. 

Die Versuche, die Ermöglichungsdidaktik als Didaktik zu entwickeln, blieben trotz der verbreiteten Rezeption bisher nicht widerspruchsfrei. Die Rede ist sogar von einer „Unmöglichkeiten der Ermöglichungsdidaktik“. Zentraler Kritikpunkt ist, dass die Ermöglichungsdidaktik zwar ein Theoriegerüst bereithalte, dieses jedoch zu wenig praxisbezogen sei. Handlungsanweisungen blieben vage und eher allgemein. Diese Skepsis ist nicht ganz unbegründet, wissen die Vertreter dieser Didaktik doch selbst, dass in der Ermöglichungsdidaktik eine Wirklichkeit sichtbar wird, die vielerorts noch nicht ist, aber sein könnte. Gleichzeitig werden von dieser Skepsis die mittlerweile zahlreichen Versuche übersehen, ermöglichungsdidaktische Lernkulturen im Kontext einer organisationalen Transformation großer Bilderungsprovider zu gestalten.

Die Ermöglichungsdidaktik stößt deshalb häufig auf den Widerstand derer, die das Führen oder gar das Belehren als traditionelles professionelles Muster in sich perfektioniert haben. Die Beschäftigung mit den Bedingungen, Möglichkeiten und Formen einer ermöglichungsdidaktischen Praxis muss deshalb als ein tiefenwirksamer Lernprozess gestaltet werden, der Musterbrechung und professionelle Transformation ermöglicht. Für die Schaffung einer ermöglichungsdidaktischen Lernkultur ist es daher das Anliegen des Symposiums, die Kompetenzerwartungen an die Lehrenden und Bildungseinrichtungen zu präzisieren. 

Das Ziel dieser Veranstaltung ist die Verbreitung und kritische Reflexion von Forschungsergebnissen und Praxiserfahrungen. Die Beiträge werden in Anlehnung an die didaktische Theoriebildung in den Bezugsrahmen der drei zentralen Dimensionen einer kompetenzorientieren Beschreibung der Ermöglichungsdidaktik gestellt: 

  • Ermöglichungsdidaktische Lernkulturkompetenz: didaktische Prinzipien wie z.B. Situationsorientierung usw.; 
  • Ermöglichungsdidaktik als organisationale Kernkompetenz: Strukturen, Prozesse, Kultur, Institutionen;
  • ermöglichungsdidaktische Gestaltungskompetenz mit kontextabhängigen Schlüsselkompetenzen

Kurzzusammenfassung Ermöglichungsdidaktik:

Quilling, K. (2015). Ermöglichungsdidaktik: www.die-bonn.de/wb/2015-ermoeglichungsdidaktik-01.pdf

Vorträge

Fotos (von Dr. Lars Killian & Mario Ganz)