LabBS. Labore als Element einer Didaktik in der Lehrer*innenbildung
Ausgangslage
Blickt man in die aktuelle hochschuldidaktische Gestaltung von Lehre, so sieht man vieler Orts die Entwicklung von Laboren, insbesondere unter Perspektive von Digitalität als neue Strukturbedingungen des Handelns (Stalder, 2016) kann man von einer Renaissance von Laboren und Labs sprechen. Eingerichtet werden sie an Hochschulen meist aus zwei Perspektiven heraus: Zum einen möchte man dadurch gute Bedingungen für Lehren und Lernen schaffen. Es werden so räumliche, organisationale und technische Infrastrukturen aufgebaut und ein Interesse an sozialen Innovationen durch Implementierung mediengestützter Lehr-Lernszenarien sichtbar gemacht. Zum anderen sollen (reale) Erfahrungsräume entstehen, welche durchaus auch in einem akademischen Verständnis von Lernorten angelehnt sind und ein Theorie-Praxis-Verknüpfungen leisten sollen. Die Frage ist aber, ob dies auch für die Lehrer*innenbildung trägt. Dieser Frage geht das Projekt LaBS nach, welches unter dem Dach des U.EDU - Unified Education Projekts bearbeitet wird.
Ziele
Es werden im Projekt unterschiedliche Laborformate begleitet und untersucht:
- Labore als physischer Ort zur Auseinandersetzung mit Fachwissen, z.B. die Schüler*innen-Labore in der Fachdidaktik
- Labore als Ort forschenden Lernens
- Virtuelle Labore als Weiterbildungs- und Innovationsraum
- Labore als physischer Ort der Begegnung zwischen Hochschule und Schule in Form von Schulentwicklungsprozessen
Mit Hilfe der Untersuchung der Labs werden Innovationen zur Verbesserung der Kooperation von fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Ausbildung in den Blick genommen. Das vorliegende Projekt leistet einen Beitrag dazu, deren Wirksamkeit in den Blick zu nehmen und für das berufsbildende Lehramt zu kontextualisieren sowie das Theorie-Praxis-Problem zu minimieren. Darüber hinaus wird in Schulentwicklungsversuchen unter Perspektivierung von Laboren auch die Verbindung Schule-Hochschule in den Blick genommen.
Vorgehen im Teilprojekt
Schritt 1: Bestandsaufnahme zu Laboren als hochschuldidaktisches Format im Lehramt
Schritt 2: Evaluierung und Erprobung der Labs (bzw. deren Fragestellung)
Schritt 3: Verbindung von Schule und Hochschule durch Labore in Schulentwicklungsversuchen
Schritt 4: Adaption der Versuche und Materialien
Mittel/Ressourcen
Das Vorhaben „U.EDU: Unified Education - Medienbildung entlang der Lehrerbildungskette für berufsbildende Schulen“ (Förderkennzeichen: 01JA2029) wird im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Projektbezogene Publikationen und Vorträge
Hartenstein, A. & Schiefner-Rohs, M. (in Vorbereitung). „Also das ist ganz wesentlich (...), dass man im Studium die Möglichkeit hat, sich da so ein bisschen auszuprobieren (...).“ – Labore als Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis in der ersten Phase der Lehrer*innenbildung? Erscheint in: Tamara Diederichs & Anna Katharina Desoye (Hrsg.). Transfer in Pädagogik und Erziehungswissenschaft – Zwischen Wissenschaft und Praxis“. Beltz Juventa. [weitere Daten noch nicht bekannt]
Hartenstein, A. & Schiefner-Rohs, M. (in Vorbereitung): Von Lernwerkstätten zu Digital Labs? Hochschuldidaktische Bildungsräume in einer (post-)pandemischen Kultur der Digitalität. Vortrag im Rahmen der Hochschullernwerkstättentagung (HSLT) in Frankfurt, 07.-09.März 2022.
Hartenstein, A. & Schiefner-Rohs, M. (eingereicht). Learning Labs, Digital Education Spaces and More? (Digital) Lab Formats in Early Teacher Training. Paper eingereicht auf der Konferenz der European Conference on Educational Research (ECER) in Yerevan, August 2022.
Schiefner-Rohs, M. (2021). MEDIEN-BILDUNGs-RÄUME an Hochschulen. Arbeitstagung „Werkstätten und Labore für digitales Lehren und Lernen. Erfahrungsaustausch und Perspektiven. Universität Erfurt.
Hofhues, S., & Schiefner-Rohs, M. (2017). Vom Labor zum medialen Bildungsraum: Hochschul- und Mediendidaktik nach Bologna. In C. Igel (Hrsg.), Bildungsräume (S. 32-43). Münster: Waxmann.