Ergonomische Arbeitsplatzanalyse bei der Hager Group
Die Hager Group hat für die zukünftig neu zu gestaltenden Arbeitsplätze eine wissenschaftliche Evaluation der ergonomischen Verhältnisse in den Werkshallen in Blieskastel beauftragt.
Im Rahmen eines daraus resultierenden Forschungsprojekts hat die AG Bewegungs- und Trainingswissenschaft der RPTU in einer dreiwöchigen Datenaufnahme über 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer dreidimensionalen Haltungs- und Bewegungsanalysen an den Arbeitsplätzen der Beschäftigten unterzogen. Messmethodisch wurden hierfür neben Innenschuh-Druckmesssohlen sogenannte Inertial Measurement Units (IMU) eingesetzt, um die Belastungen der Gelenke während der Schichtarbeit mittels in der Arbeitswissenschaft etablierten Scores exakt bewerten zu können.
Durch die Zusammenfassung von Scores zur Körperbelastung können Gefährdungspotentiale erkannt und eine Punktwert-Risiko-Beziehung erstellt werden (Maltry et al., 2020). Eine Form der präzisen ergonomischen Risikobeurteilung stellt die Kombination von Inertialsensoren mit observatorischen Methoden dar, die reliable und valide Ergebnisse liefern und noch dazu keine wesentliche Einschränkung des Arbeitnehmers in seinem Arbeitsprozess darstellen. Mögliche Methoden zur Bewertung stellen RULA (McAtamney, & Corlett, 1993), REBA und OWAS dar (Kee, 2021). Dabei handelt es sich um Systeme, die die Winkelgradstellung des Gelenks bepunkten und daraus einen Haltungsgesamtpunktewert (Score) errechnen. Die einwirkenden Druckverhältnisse bzw. Lastverteilungen der Füße wurden dabei ebenfalls erfasst.